Geschlechtsbestimmung und die Sinnesorgane erklärt euch hier Christian.


Geschlechtsbestimmung

Die Geschlechtsbestimmung ist bei uns Zwergbartagamen relativ einfach, aber vor allem bei Jungtieren gibt es Ausnahmen. Zur Geschlechtsbestimmung setzt man uns Zwergbartagamen am besten auf den Tisch und biegt den Schwanz vorsichtig Richtung Kopf. Die Männchen haben eine größere Kloake als die Weibchen. Auch besitzen sie oberhalb der Kloake zwei Taschen, keine Einkaufstaschen ;) sondern Hemipenistaschen. Die Weibchen haben nur einen "Venus"-Hügel, welcher bei ihnen mehr ausgeprägt sein kann als bei den Männchen. Es kann aber auch vorkommen, dass Männchen sich als Weibchen tarnen. Dies kommt vor, wenn es mit einem anderen Männchen zusammengehalten wird. Falls ihr euch nicht sicher seid, könnt ihr mit einer Taschenlampe in einen dunklen Raum gehen und von hinten oberhalb der Kloake durchleuchten.

Ich, Coco, mit meinen rot markierten Hemipenistaschen.

Hier sind sie weiß markiert.

Ich, Camilla, mit meinem rot markierten Hügel.

Hier ist er weiß markiert.



Verdauung

Foto: Sabine Grünewald                      Das  Foto zeigt, wie ein Kot von uns aussehen sollte
Foto: Sabine Grünewald Das Foto zeigt, wie ein Kot von uns aussehen sollte

Um unsere Verdauung zu verstehen, solltet ihr euch im Klaren sein, woher wir kommen und was wir dort essen. In der Steppe gibt es wenig Grünfutter mit viel Flüssigkeit und kein Zucker. Daher ist bei der Ernährung wichtig auf fasserreiches Grünfutter zu achten. Zucker löst bei uns Blähungen aus und dient nur als Nährstoff von Parasiten, deshalb sollte komplett auf Gemüse und Obst verzichtet werden. Wir Zwergbartagame ziehen das Wasser in den Darm, wo er dann gesammelt wird und als weißer, fester Anteil mit dem Kot ausgeschieden wird. Zuviel Wasser verdünnt den Kot und wird als Flüssigkeit ausgeschieden. Es kann auch vorkommen, dass unverdaute Futtertierreste ausgeschieden werden. Oftmals ist das der Fall, wenn Futtertiere mit hartem Chitin Panzer verfüttert wird. Ein schleimiger, stark stinkender Kot ist oft ein Anzeichen von Parasiten und es sollte bei öfterem Auftreten eine Kotprobe eingeschickt oder beim Tierarzt abgegeben werden, auch wenn der Kot rötlich aussieht. Schlimmer als ein dünner Kot ist eine Verstopfung, diese kann zum Tode führen. Wie oft wir Zwergbartagame koten, ist ganz unterschiedlich und kommt auf den Allgemeinzustand, die Gewohnheit und der Futteraufnahme von uns an. Manche von uns koten auch mal 14 Tage nicht. Wirken wir aber schlapp und versuchen zu pressen, solltet ihr hellhörig werden. Vermutet ihr bei uns eine Verstopfung, könnt ihr im äußersten Notfall eine Zwangsbadung veranlassen.

Zwangsbaden sollte aber nur durchgeführt werden, wenn es sein muss, da diese für uns zeimlicher Stress bedeutet. Wenn ihr euch fürs das Zwangsbaden entscheidet, erklärt Christian es euch kurz. Ihr nehmt eine große Schüssel mit warmen Wasser, die Wassertemperatur sollte um die 38° Grad sein und so hoch, dass wir nicht mehr stehen können. Ihr setzt uns vorsichtig in die Schüssel und lasst uns schwimmen. Wichtig ist, dass wir uns verausgaben und lange schwimmen. Nicht erschrecken, wir blasen uns oft mit Luft voll, so dass wir oberhalb vom Wasser treiben. Ihr könnt ab und an kurz einen Finger unter unseren Kopf halten, damit er nicht untergeht. Wir Zwergbartagame sind ausgezeichnete Schwimmer. Wir sollten bis zu 15 Minuten im Wasser schwimmen, hatten wir kein Erfolg, ist entweder unser Darm leer oder vermutlich die Verstopfung weit vorangeschritten. Dann sollte dringend ein Tierarzt ausgesucht werden.



Sinnesorgane

Das Auge

Wir Zwergbartagame haben sehr gut ausgeprägte Augen, was auch daher kommt, weil wir Ansichtsjäger sind. Wir sitzen an einer Stelle auf unserem Aussichtspunkt, warten bis wir in der Weite unser Beutetier sehen, um es dann zu fixieren und dann zu jagen. Unsere Augen reagieren auch auf Licht und Bewegungen, wie auch bei euch Menschen. Die Pupillen werden größer und kleiner. Dazu besitzen wir neben den normalen Augenliedern über ein drittes Augenlied, dieses schieben wir als Schutz z. B. beim Fressen über unser Auge. Wir Zwergbartagame können sehr gut verschiedene Farbtöne wahrnehmen, auch können wir im Gegensatz zu den Menschen ultraviolettes Licht wahrnehmen.



Drittes Auge

Christian hat einen roten Kreis auf meinen Kopf gemalt, um euch zu zeigen, wo sich das dritte Auge befindet. In der Mitte vom Kreis ist ein heller Punkt, das ist das dritte Auge. Seine Funktion ist Helligkeit und Schatten zu erkennen. Das ist wichtig, um rechtzeitig Fressfeinde, die von oben kommen, zu erkennen. Außerdem nehmen wir dort war, wenn es draußen hell wird.


Haut

Die schuppige Haut von uns Zwergbartagamen dient nicht nur zum Schutz vor Fressfeinden, sondern sie ist auch ausgelegt, um den Körper vor dem Austrocknen und dem UV-Licht zu schützen. Unsere Haut wächst leider nicht mit uns mit, dadurch platzt sie auf, wenn wir wachsen und die neue Haut kommt darunter zum Vorschein. Gerade bei adulten Zwergbartagamen häuten sich meistens einzelne Körperteile. Oftmals nehmen wir in dieser Zeit gerne ein warmes Bad im Terrarium, das unterstützt und erleichtert uns die Häutung.